Gute Stimmung und spannende Wettrennen
“So eine tolle Atmosphäre”, “so toll organisiert”: Die Segler aus aller Herren Länder zeigten sich sehr angetan von der European Open ASSO99, die heuer beim Bernauer Segel-Club Felden (BSCF) stattfand. Drei Tage lang maßen sich über 130 Segler aus sieben Nationen auf dem bayrischen Meer. Für das Team des BSCF viel Arbeit, aber auch Stolz und Freude, dass sich die Anstrengungen gelohnt haben und die Segler im kommenden Jahr wieder kommen wollen.
“26 Schiffe aus sieben Nationen (Deutschland, USA, Schweiz, Österreich, Italien, Ungarn und Dänemark) sind angemeldet,” vermeldete Wettkampfleiter Stefan Roth vor dem ersten Wettkampftag. Coronareduziert traten schlußendlich “nur” 22 Schiffe an. Mit bis zu sechs Mann Besatzung je Schiff waren es somit weit über 120 Segler, die das Clubgelände und die Stege füllten. Iris Martin vom BSCF und ihre Helfer in der Küche sorgen für das leibliche Wohl. Iris Mann Todd, seit diesem Frühjahr Erster Vorsitzender des BSCF, freut sich über das Event: “Im vergangenen Jahr durften wir schon die Deutsche Meisterschaft ausrichten, jetzt die European Open. Es freut uns, dass man uns zutraut, eine Regatta dieser Größenordnung auszurichten.” Dafür haben sich die vielen Helfer zu Land und zu Wasser (Startboot und Jury-Boote waren mit bis zu 15 Helfern besetzt) auch mächtig ins Zeug gelegt. Das neue Klubhaus und die neuen Stege sind das eine, der Teamgeist beim BSCF und die gute Zusammenarbeit mit dem Seglerverband das andere. Dazu die Unterstützung der Gemeinde, die beispielsweise kostenlos Parkplätze bereitgestellt hat. Auch die Teilnehmer selbst haben zum Erfolg der Meisterschaft beigetragen. Die Liste der Segler liest sich wie das who is who. Ein prominenter ASSO99-Segler ist Prinz Luitpold von Bayern, der traditionell viele Fässer Kaltenberger Bier sponsort, sein Sohn Prinz Heinrich ist nicht minder segelbegabt, auch Lokal-Matadoren wie Leopold Fricke vom CYC oder BSCF-Seglergrößen wie die Martin-“Buben” Tommy, Andy und Micky oder Peter Wernsdörfer sind mit am Start. Die ASSO99 selbst ist ein schnittiges Boot: Auf der zehn Meter langen Rennyacht können bis zu sechs Segler, davon drei im Trapez, mitsegeln. Der langgezogene Kurs südlich der Herreninsel, das dichte Feld der bunten Segel, das launige Wetter, das von Regen bis zu eitel Sonnenschein, von wenig Wind bis zu sechs Windstärken und Böen alles bot: Bei der ASSO99 kamen Segelfans auf ihre Kosten. Bei starkem Wind kenterte sogar ein Boot. “Gott sei Dank kam aber niemand zu Schaden,” zeigen sich Martin Todd und Stefan Roth im Nachgang erleichtert. Dank der Mithilfe von Wasserwacht, DLRG und CYC konnte die Rennyacht erst zum BSCF-Steg gezogen und am Folgetag wieder aufgerichtet werden. Rundum ein tolles Event, sind sich alle Teilnehmer einig. Acht Wettfahren wurden ausgetragen, Leopold Fricke vom CYC war mit seiner Crew der strahlende Sieger. Ein generationenübergreifender Mannschaftssport sei das Segeln, werben die beiden BSCF-Vertreter. Von 15 bis zu 70+ Jahre alt waren die Teilnehmer bei der European Open. Der jüngste Teilnehmer ist Louis Deibert vom BSCF. Einen Tag lang war er Mitsegler, ansonsten war er als Helfer auf einem der vielen Beiboote unterwegs. Ihm habe das ganze lange Wochenende mächtig Spaß gemacht, meint der junge Bernauer. “Wie jedes Jahr super”, sagt auch Meike Sprickmann (26). Die Seglerin vom Yacht-Club Bayer Leverkusen e.V. segelt auf der GER 144 mit, die Amassone ist ausschließlich mit Seglerinnen quer durch die Republik besetzt. Auch die anderen Gäste, seien es die Italiener, die Dänen oder die Ungarn, sie alle wollen wiederkommen. Zeit zum Durchschnaufen bleibt dem BSCF nicht, denn in drei Wochen richtet der BSCF den Herbstpokal des Südens aus, ein Segelwettrennen der Jüngsten, der sog. Opti-Segler. Stand der Anmeldungen heute: 147 Segler.
Text und alle Bilder von Elisabeth Kirchner