IDJM 2010 – Flensburg/Fahrensodde


Was sagt man dazu: IDJM 2010 in Flensburg/Fahrensodde.

4 Jugendliche und 2 Erwachsene im Auto.

13 Stunden Fahrt mit Wohnwagen, 2 Europes und diversem Segelkram. Was nimmt man nicht alles auf sich!


Los ging es am Sonntag in aller Hergottsfrüh. Mein Vater brachte mich an den Autohof in Ulm Ost. „Da kann man gut parken und umladen!“, meinte Bernd vom Bodensee, der mich dort mitsamt seiner ganzen Mannschaft abholen wollte. Und so war es denn auch. Nach einem fröhlichen Wiedersehen in Ulm und etwas Verwunderung über den skurrilen Europetransport – man nehme eine Europe, habe einen Wohnwagen mit einem großen Fenster am Heck und schiebe die Europe einfach schräg hinein – ging es dann schnurstracks zum Umladen, das ohne große Probleme und ziemlich zackig von statten ging. Noch eine kurze Verabschiedung vom mitgefahrenen Elternteil und schon befanden wir uns auf der Autobahn. Noch 12 Stunden. Und wie langsam die Zeit verging. Bis die letzten drei Stunden begonnen – dann hallte schallendes Lachen über die gesamte Autobahn und schon bald war die lange Autofahrt vorbei.

Gegen neun Uhr am Abend standen wir in Fahrensodde auf dem Campingplatz, bauten noch schnell auf und wollten dann etwas essen gehen. Pech nur, dass die Küchen im Norden schon um halb zehn dichtmachen. Naja, machte nichts, wir hatten ja noch Chips und Süßkram, nur etwas zu trinken fehlte noch, weshalb wir Jugendlichen dann losmarschierten, um in der Stadt eine Tankstelle zu finden. Zwei Tage später stellten wir erstaunt fest, dass fünf Minuten den Berg hinauf eine gewesen wäre. Warum einfach, wenn’s auch kompliziert geht??? Wir haben auf jeden Fall ordentlich Abendsport gemacht, indem wir eineinhalb Stunden in die Stadt gelaufen sind.


Am nächsten Morgen ging dann auch schon der Ernst des Lebens, oder besser gesagt, der IDJM los: Training!!!

Bei annähernder Flaute, ziemlich untypisch für den hohen Norden, ging’s raus aufs Wasser, es wurde ein wenig trainiert und man schloss den Tag mit einer Trainingswettfahrt gemeinsam mit den NRW-lern und Niedersachsen ab. Wenigstens war schönes Wetter!!! Dieses setzte sich am nächsten Tag noch etwas mehr durch, die Flaute allerdings auch. Toll, da hätten wir auch in Süddeutschland bleiben können.

Am Mittwoch begann dann schon ziemlich früh die Vermessung bei strömendem Regen und … Flaute. Ich persönlich muss sagen, dass ich Vermessungen ab dieser IDJM hasse und dabei total nervös werde. Am Ende ging aber doch alles gut und sehr zum Missmut von uns Seglern bestand Sascha, unser Trainer, auf eine nachmittägliche Trainingseinheit. Einige streikten zwar, die meisten gingen jedoch bei auffrischendem Wind aufs Wasser und erlebten so doch noch einmal etwas mehr Wind. An diesem Abend ging es dann endlich mal wieder früher ins Bett, schließlich wollte man am nächsten Tag ja fit sein.


Und es stellte sich heraus, dass diese Taktik gar nicht mal so verkehrt war. Am nächsten Morgen zeigte sich die Förde endlich mal von ihrer typischen Seite. 4-5 Beaufort und kurze Welle. Perfekt!!!

Nach einer kurzen Skipperbesprechung ging es dann auch schon aufs Wasser, wo wir einen ziemlich unerwarteten Probestart fuhren, von dem so gut wie niemand etwas wusste. Dann ging es endlich los. Die erste Wettfahrt wurde gestartet. Nach einer schönen, langen Kreuz, ging es mit Halbwind zur zweiten Tonne, dann mit Vorwind zur dritten, meiner Unglückstonne. Ein Pulk mit ca. zwanzig Schiffen hielt auf die Tonne zu, ich mittendrin. Auf einmal luvt irgendjemand vor mir an. Ein lautes Krachen, dann war es auch schon vorbei. „ So ein Mist“, denke ich, „mein erstes Loch!“ Natürlich habe ich mir unglaublich Sorgen gemacht und diese Wettfahrt deshalb auch echt schlecht abgeschnitten. Danach kam dann aber mein gebeutelter Rivale, der mir nicht sehr böse war, und ich war ein bisschen beruhigter, was jedoch leider auch nichts an meinen schlechten Ergebnissen änderte. Schon gegen halb vier waren wir dann wieder im Hafen, mussten uns zurückmelden und Kringelprotokolle sowie Anträge auf Wiedergutmachung ausfüllen, bevor der Abend nach einem leckeren Abendessen wirklich beginnen konnte. Angesagt war Filme gucken und Fußball spielen.

Am nächsten Morgen, der Wind hatte nicht nachgelassen sonder frischte eher noch auf, ging es dann um 10.00 Uhr für drei Wettfahrten bei durchgängigen 5-6 Beaufort aufs Wasser. Einigen Kenterungen konnte man zwar kaum aus dem Weg gehen, insgesamt lief es jedoch besser als am Vortag.

Völlig erschöpft und ausgelaugt kamen wir am Nachmittag in den Hafen und ich musste mein Schiff leider schon wieder abbauen, da ich am nächsten Morgen beim Geburtstag meiner Oma stehen musste. Gut gestärkt verabschiedeten ich und mein Vater, der mich abholte, uns von den Baden-Württembergern und traten dann unseren Weg ins Sauerland an.

Von Julia S.

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